Immer mal ein paar gute Tage und dann wieder für (gefühlte) Wochen dieser Scheiß. Und wieder der Versuch, es zu verstehen, wieder der Versuch, einfach damit zu leben, wieder der Versuch, mich zu entspannen und wenigstens die Angst loszulassen. Und wieder Scheitern und wieder von vorn. Ein endlos ermüdender Kreislauf und die Pausen sind kurz. Aber wenigstens sind sie da – zwischendurch – Momente der “Normalität” oder besser gesagt Momente, die mich an etwas wie “Normalität” erinnern.
Wie ich mich selbst nicht mehr lesen kann. Wie ich meine eigene Leier nicht mehr ertragen kann. Fuck.
Ich habe diese Woche viel über Angst und Akzeptanz nachgedacht und dabei feststellen müssen, dass ich noch viel mehr Angst habe, als ich mir eingestehen will. Und noch viel weniger Akzeptanz für meinen Zustand, als ich gerne hätte. Ich vermute, dass, wenn ich meinen Zustand 100% akzeptieren würde und keine Angst mehr davor hätte, es mir zumindest ein wenig besser gehen würde. Beides ist schwierig. Radikale Akzeptanz fühlt sich an wie Aufgeben. Als würde ich mich dann damit abfinden, dass es für immer so bleibt und als würde es deswegen dann auch für immer so bleiben. Und diese Vorstellung ängstigt mich sehr. Für immer nicht mehr ich-selbst sein, für immer fremd und abgeschottet in dieser Welt – und auch nicht in ihr, sondern irgendwo anders, einsam und isoliert in meinem Kopf, ohne Zugang und Verbindung zu irgendwem und irgendwas. Und dennoch versuche ich daran zu arbeiten. Weniger Angst und mehr Akzeptanz, weniger im-Kopf-verändern-wollen, mehr fühlen. Ich habe die leise Vermutung, dass ich mich mir selbst näher fühle, je näher ich meinen Gefühlen komme.
Gestern habe ich lange mit S. darüber gesprochen, welche Gedanken dazu beitragen diesen seltsamen Zustand am Leben zu erhalten. Ich redete sehr viel und am Ende weinte ich ein bisschen. Danach ging es mir besser. Als hätte ein Teil von mir Raum bekommen, der sonst lieber versteckt bleibt. Und als würde das ein wenig der Entfremdung lösen, zumindest für kurze Zeit.