Ich bin so ermüdet und genervt vom Internet. Davon, dass es ständig da ist. Egal, wo ich bin, lauert es auf mich und will, dass ich mir sinnlose Dinge ansehe. Und ich kann nicht widerstehen. Es ist so einfach – der Eskapismus in eine Welt, in der ich eigentlich nicht sein will. Ich vermisse die Zeiten, in denen es Handys statt Smartphones gab. In denen Internet Chatten und Musik runterladen bedeutete und es einen Tag lang dauerte, bis das Lied endlich auf dem Rechner angekommen war. Und man nebenbei Dinge getan hat. Kreative Dinge. Zumindest, wenn man nicht darauf hängengeblieben ist, dem Downloadbalken zuzuschauen.
Eine Zeit in der man sich noch damit beschäftigt hat, was man eigentlich machen will, anstatt bei Instagram darauf zu schauen, was andere Menschen machen. Ich vermisse meine eigene Kreativität. Damals war mein Rechner eine Form des Ausdrucks und nicht nur ein Ort, um Geld zu verdienen oder meine Zeit sinnlos zu vertreiben.
Ständig das Gefühl, zu müde zu sein. Zu müde, um wirklich etwas zu tun, mich mit etwas auseinander zu setzen. Also sitze ich dann da. Vor dem scheiß Gerät. Und dann wird ein Film oder ein YouTube Video nach dem anderen geguckt, während ich zocke, weil mich das, was ich da sehe, eigentlich gar nicht interessiert. Was ist das für ein Leben geworden?
Einfach nur mal Sitzen und Eine rauchen. Nicht mal das geht, ohne nebenbei etwas tun zu wollen. Rechner an, Browser auf und dann plötzlich: Sitzen und Starren. Merken, was ich da tue. Stattdessen dann Google Docs, was schreiben. Ist auch nicht besser. Vielleicht einfach nur mal Sitzen bleiben. Punkt.
Ich nehm mir eine Axt und schlag den Rechner tot.
Herr von Grau / Lemur
Ich mach n Loch in meinen Laptop und zwar extragroß.
Ich will mein Leben wiederhaben jetzt und hier,
Hacke und hacke bis diese Dreckskiste explodiert.
Mein Computer hat mich fest im Griff.
Ich laufe auf zwei Gigahertz und denk in 16bit.
Er stiehlt mir meine Zeit wie die grauen Männer,
Sau behämmert.
Ich glaub ich schmeiß das Teil bald aus dem Fenster.
Schreibe einen Kommentar zu Zen-Nudistin Antwort abbrechen