Mehr Tavor
für meine gesprungenen Nerven
mehr mehr
Kaffee mit Schuss
Rotwein im Glas
Freiheit im Hals
Mehr
eigene Worte
eigene Wahrheit
mehr
meiner eigenen Eigenheit
Mehr Tavor
für meine gesprungenen Nerven
mehr mehr
Kaffee mit Schuss
Rotwein im Glas
Freiheit im Hals
Mehr
eigene Worte
eigene Wahrheit
mehr
meiner eigenen Eigenheit
Ich kann nicht aufhören
mit dem Exzess
oder der Exzess
nicht mit mir.
Wer weiß schon,
wann das angefangen hat?
Dass aus Gleichmaß
Übermut wurde,
aus Grau Schwarz-Weiß,
aus einem Grenzübergang
ein Katzensprung.
Vielleicht ist es irrelevant
wann es begonnen hat –
das mehr-wollen,
das nicht-aufhören-können,
das weiter-weiter-weiter
bis zum Zusammenbruch –
zum Einbrechen eines Selbst
was nie ganz es selbst werden konnte,
oder durfte.
Ich vergieße Tränen
auf den Kies
und kotze einer Unbekannten
meine Enttäuschung vor die Füße.
Ein Sambuca
auf alle respektlosen Arschlöcher.
die einen (verdammt festen)
Schlag in die Fresse verdient hätten.
Ins Auto zurück –
ein bisschen auf die Rückbank weinen,
die Menschheit verachten,
um die Sinnlosigkeit wissen
und trotzdem nicht aufhören können.
Am Ende bleibt
ein fahler Geschmack der Ernüchterung,
den ich immerhin
nicht alleine tragen muss.
Wie der kleine Wasserlauf
der meine Füße umschwemmt
rauscht das Hier und Jetzt
gnadenlos an mir vorbei.
Die Wirklichkeit
tröpfelt an mir vorüber
und ich watschel in ihr umher
wie ein ungeschicktes Kind.
Die Welt ist mir fern
ich selbst bin mir fern
tausend Worte die keinen Sinn ergeben
ich selbst ohne Sinn
Himmel und Baum ohne Sinn
nur dein Fuß an meinem Bein
hält mich ein wenig hier
Und dann denke ich:
was erwarte ich eigentlich?
wie real sollte sich die Realität anfühlen
um echt genug für mich zu sein?
Wo ist die Grenze zwischen
real und irreal?
und wer legt sie fest?
ist nicht nur in meinem Kopf irgendetwas
verschoben,
aus dem Gleichgewicht
geschleudert worden?
Wie konnte die Selbstverständlichkeit
meiner eigenen Existenz
so unselbstverständlich werden?
Ich stoße mit mir selbst an.
Darauf,
dass sich das Leben wieder
etwas lebenswerter anfühlt –
wer hätte das gedacht?
Da ist eine Stimmung in mir,
neu und bekannt und aufgeregt –
und sie fühlt sich tatsächlich nach etwas an –
vielleicht ein bisschen wie Tanzen
barfuß im Sand
oder wie Liegen
mit Kopfhörern
im hohen Gras,
in der Nase der Geruch
von frisch gefallenem Regen.
Ich erinnere Stille
die ich gefühlt habe
(die ich dachte zu sein)
an diesem Ort.
Und jetzt höre ich Wasser
und bin still
und fühle nichts mehr.
Höchstes noch ein
Funken Aufruhr
im Wasser und in mir.
Ich habe mich seziert –
Aufgetrennt,
In kleine Stücke geschnitten
säuberlich zerkleinert
Um dann mit der Pinzette
Meine Überreste
Unters Mikroskop zu legen
Und ich starrte sie an
So lange
Bis alles, was vorher eins war
nichts mehr war
Aus Teilen von mir
Wurden fremde Entitäten
Die schwammig, unklar
Mir aus den Händen glitschten
Bewusstsein und Körper
Gedanken und Erinnerungen
Gefühle, Wünsche und Träume
Vereinzelte blutige Brocken
Herausgeschnitten
Herausgehackt
Bereit für den Müll