Und so kehre ich, Jahr für Jahr, zu den Ursprüngen zurück. Naja, nicht ganz zu den “Ursprüngen”, aber zumindest zu einem Teil von mir, der ich früher einmal war. Schwarz, Grufti, Gothic, wie auch immer man das nennen möchte. Und mir wird bewusst, was es damals schon für mich bedeutet hat, was mir damals nicht so klar war: Freiheit im Fühlen. Alles akzeptieren können, Licht sowie Dunkelheit. Die Dunkelheit nicht außen vor lassen, sondern sie mit einschließen. Annehmen, dass sie ein Teil von mir ist. Mit ihr in Frieden kommen, sie vielleicht sogar ein bisschen umarmen. Anerkennen, dass sie schon immer in mir war und einen Platz in mir haben darf. Die Dunkelheit – das Traurige, das Verzweifelte, das Ratlose – all das darf seinen Raum haben, darf in mir leben und sein, darf atmen und sich ausdrücken.
Die Rebellion in mir darf sein. Ich darf wütend sein. Ich darf authentisch sein. Letztlich: Ich darf “ich” sein. Das ist “schwarz sein” immer noch für mich.
“Die Szene” war nie mein Zuhause. Ich hätte es mir sicher gewünscht, aber ich fühlte mich selbst dort immer wie ein Außenseiter. Heute spielt das keine Rolle mehr. Ob Außenseiter oder nicht – ich fühle nur, dass ich mich im Schwarz zuhause fühle – für mich. Es fühlt sich an wie sein-dürfen, wie ausdrücken-dürfen, wie ankommen – in mir. Dinge sein-lassen und einfach nur alles fühlen können. Nichts mehr wegdrücken müssen, nicht mehr gehorchen müssen, nicht mehr so-sein-müssen.
Wenn ich heute Musik von damals höre, haben viele Zeilen eine ganz neue Bedeutung für mich.
Wunderschöne Selbstverblendung
Oomph!
Und ich dachte ich sehe mich
Wunderschöne Selbstentfremdung
Und ich dachte ich finde mich
Und ich bin dankbar, dass ich damals die Chance hatte, diese wunderbare Szene kennenzulernen und dass ich heute die Chance habe, sie wieder neu zu entdecken.
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